Browser werden schneller, das Netz besser, Smartphone Bildschirme haben jetzt runde Ecken und keine Homebuttons mehr. Artificial Intelligence, Voice Interfaces, Augmented und Virtual Reality finden immer mehr Anwendungsfälle, gerade auch in der Industrie.
Alter Wein
in neuen Schläuchen?
Irgendwie doch schon. In allen diesen Trends lässt sich eines erkennen: Oft kommt zuerst die Technologie und dann der Mensch. Sobald sich ein technologisches Fenster öffnet, wird gefragt, welche Anwendungsszenarien es wohl gibt. Manche Technologien zahlen sich aus, manche verschwinden im Nirvana und werden ggf. Jahre später wieder ausgegraben. Und das ist völlig okay so. Denn nach wie vor gilt: Fail fast, fail often. Nur neu ist das nicht 😉
Gesellschaftliche Verantwortung
und Entwicklung
Dennoch meine ich etwas sehr Wichtiges zwischen den Zeilen zu lesen: Die Verantwortung der User Experience Spezialisten für die Gesellschaft. Die „Großen“ (Adobe, Facebook, Twitter…) arbeiten daran Fake Content zu enttarnen. Das Buch „Ruined by Design“ wurde im Bereich Design als das Buch des Jahres 2019 gekürt, in dem der Blick auf Erfindungen gerichtet werden, die funktionieren, dabei allerdings viel Schaden anrichten. In einem Artikel wird sogar als Trend nutzerfreundliches Schreiben hervorgehoben, welches sich durch Respekt und Nützlichkeit auszeichnet. Anscheinend noch keine Selbstverständlichkeit.
New Work
auch in der User Experience
Darüber hinaus bleibt auch die User Experience Community nicht vom Thema „New Work“ verschont. Gott sei Dank! Die Zeit der großen Design-Gurus wie Steve Jobs ist langsam vorbei (also wirklich langsam, wie Elon Musk und sein neues Pick-Up Monster beweisen) und es gibt Raum für interdisziplinäre Teams, die gemeinschaftlich die Welt hoffentlich ein Stück besser machen.
Um Beispiele solcher Art zu finden, müssen wir zum Glück nicht über den großen Teich schauen, sondern finden direkt hier in Bielefeld mit dem Projekt „Open Innovation City“ solche Teams. Hierbei finden sich verschiedene Organisationen aus Bielefeld zusammen, um Innovationen voran zu treiben.
Auch Hettich aus Kirchlengern zeigt, wie man neue Produkte wie den ComfortSpin kollaborativ erfindet. Dazu haben sie ein Labor eingerichtet, in dem ein Team aus pensionierten Experten der unterschiedlichsten Disziplinen, gemeinsam Prototypen entwickelt und testet.
Darüber hinaus ist mir 2019 auch immer wieder das Schlagwort „Design Sprint“ unter gekommen. Auch das ist zumindest in unserer Welt keine Neuerung, aber es findet zum Glück immer mehr Anwender und Fans. Bei einem „Design Sprint“ geht es genau darum: Kollaboration, um gemeinsam ein definiertes Ziel in nur fünf Tagen zu erreichen. Mehr dazu im neuem Jahr.
In diesem Sinne, wünschen wir ein spannendes Jahr 2020 und hoffen, dass wir es gemeinsam KUNDENFOKUSSIERT gestalten.
von christodoulos.apostolidis am 26. September 2022