Grad in der Corona Zeit haben viele Social Media Apps großen Zulauf bekommen. In diesem Blogbeitrag geht es vorrangig um die Kurzvideo-App TikTok. TikTok ist weltweit schon sehr bekannt, jedoch gibt es auch Konkurrenten wie die Kurzvideo-App Triller auf dem Markt. Doch wie sieht es mit TikToks Verbot in den USA und dem Verkauf aus? Und wie profitiert Triller davon?
Starten wir mit TikTok. Die App gehört dem chinesischen Unternehmen ByteDance, welche 2016 die Kurzvideo-App Douyin auf den chinesischen Markt gebracht haben. Nach der Übernahme von musical.ly, wurde diese Plattform in die internationale Version von Douyin umgewandelt. TikTok ist entstanden.
Die App hat die 2 Milliarden Downloads geknackt, hat weltweit 800 Mio., in Amerika 30+ Mio. und in Deutschland 5,5 Mio. Nutzer. Die Hauptzielgruppe liegt in Deutschland bei den 13-24-Jähringen, die tägliche Nutzungsdauer liegt bei 50 Minuten und es wird auf Kurzvideos (zumeist 15-60 Sekunden) gesetzt.
Inhalte, Funktionen und
TikTok für Unternehmen
Themenschwerpunkte sind Lip-Sync, Dance, Comedy und Challenges. Bei Challenges posten meist bekannte User ein Video mit einer Aufforderung an alle Nutzer die enthaltene Herausforderung nachzumachen oder sich eine eigene Variante zu überlegen, meist zu derselben Musik. Funktionen sind die Aufnahme von Videos, es können aber auch Videos aus den eigenen Aufnahmen verwendet werden, der Schnitt und die Bearbeitung mit Hintergrundmusik, Effekten, Filtern und Co.
Auch viele Unternehmen sind mittlerweile auf TikTok aktiv. Mit einem Unternehmensaccount können Statistiken und Analysen des eigenen Kanals gefunden werden, Anzeigen können geschaltet werden und Kampagnen überwacht und gemessen werden. Das Selbstbuchungstool für Anzeigen ist schon in einigen Ländern verfügbar, in Deutschland jedoch noch nicht. Anzeigenschaltungen müssen daher momentan noch persönlich mit TikTok abgestimmt werden.
Best-Practice Beispiel
TikTok Challenge
„Mach dich zum Otto“
Unser Best-Practice Beispiel ist Otto mit ihrer Hashtag-Challenge „Mach dich zum Otto“. Diese wurde von einem gesponsertem In-Feed-Video und von 17 Influencern beworben. In der Abbildung ist ein Video zur Hashtag-Challenge von einer der ausgewählten Influencer*innen zu sehen. Ziel war es die Aufmerksamkeit bei der jüngeren Zielgruppe und deren Markenbegeisterung zu steigern. Nach sechs Tagen gab es schon 59 Tausend Videos und nach vier Wochen insgesamt 147 Millionen Views der unter dem Hashtag veröffentlichten Videos. Eine gelungene TikTok-Kampagne und weitere folgten!
Veränderungen
Verbot
in den USA
So gut es für TikTok auch lief kommen große Veränderungen aufgrund des angedrohten Verbots der App in der USA auf sie zu. Die amerikanische Regierung äußerte deutliche Sicherheitsbedenken an der App, einige wichtige Passagen in den begründeten Dokumenten wurden jedoch geschwärzt, unter anderem die Begründung warum sie diese Sicherheitsbedenken sehen.
Zuerst sollte TikTok aus den App Stores in der USA gebannt werden. Dieses wurde jedoch kurz bevor es soweit war von einem Richter durch eine einstweilige Verfügung verhindert. Der vollständige Bann von TikTok aus den USA soll am 12.11.2020 folgen und wird zum aktuellen Stand auch vollzogen werden. Daraufhin kann die App nicht mehr gedownloadet werden und schon vorhandene Nutzer können nicht mehr auf die App zugreifen.
Wenn der Deal mit den Käufern Oracle und Walmart läuft wie geplant, sollen diese den amerikanischen Teil der App daraufhin weiterbetreiben, jedoch ist auch hier noch keine endgültige Vereinbarung getroffen worden.
TikTok Alternative
Thriller
Auch die Kurzvideo-App Triller hatte ein Angebot abgegeben für TikTok. Sie ist TikTok sehr ähnlich, sowohl vom Interface als auch von den Funktionen unterscheidet sich nicht viel. Triller gehört jedoch einem amerikanischen Unternehmen und profitiert aktuell stark von den Problemen TikToks. Die Downloads der App sind im August von 5k auf 60k gestiegen und sie versuchen viele Stars dem Wettbewerber zu entziehen. Auch Trump ist seit kurzer Zeit aktiv auf Triller… verwundert eher weniger. Die App muss jedoch noch viel weiter ausgebaut werden, für Unternehmen gibt es beispielsweise noch gar keine Anwendung.
von christodoulos.apostolidis am 26. September 2022