Im neusten Schlaumeier-Video von unserem Michael geht es nicht um eine brandheiße Entwicklung im Bereich Social Media oder Podcast. Stattdessen geht es um das Thema Shitstorm. Warum?
Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihrer Zielgruppe kommunizieren, grundlegend verändert. Social Media bietet eine gute Möglichkeit, Kund:innen und Zielgruppen zu erreichen und die Brand Awareness zu steigern.
Allerdings birgt diese Kommunikation auch Risiken. Michael hat in der letzten Zeit mit einigen mittelständischen Unternehmen gesprochen, die bislang nicht den Mut hatten, online Beiträge zu posten oder sich sehr unsicher fühlen. Der Grund: Sie haben Angst vor Shitstorm.
Definition
Was ist
ein Shitstorm?
Ein Shitstorm ist ein sehr starker Gegenwind, der über soziale Medien auf eine Marke, ein Unternehmen oder eine Einzelperson hereinbricht. Es handelt sich hierbei um negative Kommentare, Kritiken und Beleidigungen. Die virale Verbreitung ebendieser kann einen erheblichen Schaden anrichten – für den Ruf und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens.
Die Sorge vor dem Sturm der Empörung ist bei einigen Unternehmen nach wie vor groß.
Über Wahrscheinlichkeiten im B2B
Die Realität
für die meisten Unternehmen
In der Welt des Business-to-Business (B2B) und des Employer Brandings ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines großen Shitstorms zu werden, vergleichsweise gering.
Unternehmen in diesen Bereichen haben oft einen spezifischen Fokus. Daher sind extreme Reaktionen seltener. Die Angst vor dem Shitstorm sollte nicht dazu führen, als Unternehmen auf Social Media zu verzichten.
Vorkehrungen und Umgang
Wie gehe ich
mit einem Shitstorm um?
Die Statistiken und Beobachtungen legen nahe, dass Shitstorms für viele Unternehmen zwar keine alltägliche Bedrohung darstellen; dennoch ist es ratsam, für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.
- Vorkehrungen treffen:
Im Vorfeld festlegen, wer wann wie informiert wird und reagiert. So könnte es zum Beispiel im Unternehmen ein Krisenmanagement-Team geben, das im Falle eines Shitstorms schnell und effektiv reagiert. Klar definierte Zuständigkeiten und ein Kommunikationsplan sind entscheidend, um die Situation zu kontrollieren.
- Besonnenheit: Hektische Reaktionen verschlimmern die Lage. Ruhe bewahren ist der erste Schritt.
Es ist verlockend, sofort in die Verteidigung zu gehen, wenn die Anschuldigungen fliegen. Doch überstürzte Reaktionen können zur Eskalation führen. Viel wichtiger: Ruhig bleiben, Fakten prüfen und eine überlegte Antwort hinterlassen.
- Lerneffekt: Zuhören.
Kritik kann zur Verbesserung genutzt werden. Statt sich gegen jede Kritik zu wehren, sollten Unternehmen die Gelegenheit nutzen, aus den Vorwürfen zu lernen. Kundenfeedback, auch wenn es negativ ist, kann wertvolle Einblicke liefern, die zur Optimierung von Produkten, Dienstleistungen und der Markenkommunikation genutzt werden können. Es schadet also in keinem Fall, das eigene Vorgehen hier zu reflektieren.
- Professionelle Hilfe: In schweren Fällen PR-Expert:innen hinzuziehen.
Wenn ein Shitstorm außer Kontrolle gerät und das Image des Unternehmens ernsthaft gefährdet ist, kann es sinnvoll sein, professionelle PR-Expert:innen hinzuzuziehen. Diese Fachleute haben Erfahrung im Umgang mit viralen Krisen und können helfen, die Kommunikation zu steuern und den Schaden zu minimieren.
Die Macht der Community
Transparenz und Authentizität
Mehr denn je geht es in den Sozialen Medien auch um Transparenz und Authentizität. Viele Influencer:innen verzichten mittlerweile auf Filter – sowohl auf ihren Bildern als auch in ihrem Leben. Es gibt „echtere“ Einblicke, auch in die schwierigen Phasen des Lebens.
Unternehmen sollten die Bedeutung von Transparenz ebenso wenig missachten. In einer Zeit, in der Kunden vermehrt Wert auf Ehrlichkeit legen, kann eine offene Kommunikation den Unterschied ausmachen. Wenn ein Unternehmen einen Fehler gemacht hat, ist es sympathisch, diesen zuzugeben und sich aufrichtig zu entschuldigen. So wird Verantwortung übernommen und das Unternehmen gewinnt an Glaubwürdigkeit. Das authentische Auftreten kann zu einer positiven Wendung des Shitstorms führen.
Fazit
Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass die Reaktion auf einen Shitstorm genauso wichtig ist wie die Prävention. Indem man klare Vorkehrungen trifft, besonnen reagiert, aus Kritik lernt und bei Bedarf professionelle Hilfe einbezieht, können Unternehmen die Auswirkungen eines Shitstorms minimieren und sich gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Shitstorms sind zweifellos eine Herausforderung, der sich Unternehmen stellen müssen, besonders in der Ära der sozialen Medien. Aber dennoch: Das Szenario ist selten. In drei Jahren hatten wir nur drei nennenswerte Fälle und die waren weder in der Zeitung noch in der Tagesschau 😉
Die Angst vor Shitstorms sollte Unternehmen nicht davon abhalten, die Vorteile der Sozialen Medien – wie beispielsweise eine stärkere Brand Awareness – zu nutzen.
Schlaumeier-Reihe
Noch mehr
Schlaumeiern
Üblicherweise geht es in unseren Schlaumeier-Videos um die aktuellsten Entwicklungen im Bereich Social Media und Podcast.
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Quelle:
Shitstorm: Bedeutung, Beispiele und richtige Reaktion in Social Media – FOCUS online
von Vanessa Brinkmeier am 31. August 2023