Ausblick
Was kommt auf uns zu?
Social Media Trends 2024
Vor kurzem haben wir dir rückblickend die Social Media Trends aus dem letzten Jahr noch einmal vor Augen geführt. Das Jahr war vor allem von der steigenden Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz geprägt, was auch in diesem Jahr wieder einen bedeutenden Einfluss auf Marketing und Social Media haben wird. Wir werfen einen Blick in die Kugel und erzählen dir, welche Social Media Trends 2024 auf dich zukommen werden.
Plattformen
Welche Social Media Plattformen
sind 2024 relevant?
Starten wir zunächst einmal mit den Social Media Plattformen.
Wenig überraschend: Instagram, LinkedIn & Co. sind weiterhin heiß begehrt, doch TikTok wird auch in diesem Jahr die Top-Plattform bleiben (und Videocontent das Top-Format). Trotzdem dürft ihr im Hinterkopf behalten, dass TikTok nicht für jedes Unternehmen geeignet ist. Das jeweilige Unternehmen und dessen Content muss zur Plattform passen.
Generell gilt in diesem Jahr: Qualität ist wichtiger als Quantität. Ihr müsst also nicht auf allen Social Media Plattformen vertreten sein. Sucht euch lieber diejenigen aus, die zu euch und euren Inhalten passen und legt dort euren Fokus auf qualitativ hochwertigen Content.
TikTok
Bye Bye Google & Bing?
TikTok als Suchmaschine
Wo wir schon beim Thema TikTok sind… Bereits im letzten Jahr hat vor allem die jüngere Generation TikTok vermehrt als Suchmaschine genutzt. So wurde zum Beispiel die Suche nach Restaurants, Freizeitaktivitäten, DIYs oder Tipps häufiger über Social Media gestartet. Klassische Suchmaschinen wie Google oder Bing sind folglich nicht mehr die einzige Anlaufstelle von Recherchen.
Das Suchverhalten der Menschen hat sich verändert und so wird es auch das SEO Marketing weiterhin tun. TikTok integriert zum Beispiel Google-Suchergebnisse in seine In-App-Suchfunktion und hat sein Creative Center um Keyword Insights erweitert. So können Marketer analysieren, welche Captions und Profile am besten performen.
Damit einhergehend wird TikTok auch zunehmend wichtiger bei Kaufentscheidungen. Dort gibt es „echte“ und authentische Meinungen bzw. Rezensionen, denen Menschen mehr vertrauen.
Audio
Snackable Content
Shortform Audio
Die Entwicklung von „Snack Content“ schreitet weiter voran. Dabei handelt es sich um Content, der sich schnell zwischendurch konsumieren lässt. Es gibt auf Social Media viele verschiedene Arten von Shortform-Content, hauptsächlich Videos. In diesem Jahr rücken nun die Ohren in den Fokus und es wird vermehrt Shortform-Audio-Content geben. Darunter fallen beispielsweise Mini-Podcasts („on the go Podcasts“), Audio-Chatbots in den Direktnachrichten und interaktive Hörerlebnisse (KI-gesteuert).
Ein lustiges, aber sehr gutes Beispiel, um Audio-Content zu integrieren, liefert Barilla. Das Unternehmen hat bei Spotify öffentliche Playlists mit Songs erstellt, die auf die Länge der Kochdauer der verschiedenen Pastasorten angepasst sind. So gibt es zum Beispiel die Playlist „Mixtape Spaghetti“ mit fünf Liedern, die insgesamt 9 Minuten laufen.
Auch andere Unternehmen springen bereits auf den Audio-Zug mit auf. Die Social Media Plattform X (ehemals Twitter) launcht zum Beispiel die Features „Voice Tweets“ und „X Spaces“ für Live-Gespräche. Auch Meta entwickelt neue Tools zum Erstellen von „Soundbites“ (um bei der Snack-Metapher zu bleiben 😉), also kurzen Audio-Clips.
Künstliche Intelligenz
Fantasiewelt im Marketing
KI-generierte Inhalte
Wie anfangs schon kurz erwähnt, tauchen wir in diesem Jahr noch tiefer in die Welt der Künstlichen Intelligenz ein. Auf Social Media begegnen uns immer mehr Inhalte, die mit KI generiert werden.
Ein klassisches Beispiel dafür sind Face-Filter-Apps. In Sekundenschnelle kannst du dich beispielsweise in eine Disney Figur oder einen Harry Potter Charakter verwandeln.
Doch der Einsatz von KI ist nicht nur eine nette Spielerei, sondern bietet auch eine ganz neue Ebene für dein Marketing. Ermöglicht werden dadurch viele neue kreative Möglichkeiten, Content zu kreieren, der in der Realität gar nicht möglich wäre. So können wir in eine Art Fantasiewelt eintauchen.
Ein virales Beispiel liefert die Beauty Marke Maybelline New York. Die Werbeclips einer überdimensionalen Mascara auf den Straßen Londons und in der Tube haben im Netz für große Aufmerksamkeit gesorgt. Auch ein KI-generierter Avatar namens „May“ hat im Rahmen einer großen Metaverse-Strategie schon in einer Maybelline Werbung mitgewirkt.
LinkedIn rudert zurück
Weniger Persönlichkeit, mehr Wissen
LinkedIn möchte wieder zu seinen ursprünglich professionellen Wurzeln zurückkehren und Wissen und Ratschläge in den Mittelpunkt stellen. Was bedeutet das für uns? Der Algorithmus wurde bereits angepasst, sodass persönliche Posts weniger gepusht werden.
Warum? Laut Aussagen von LinkedIn finden dessen Nutzer wissensbasierte Inhalte am wertvollsten. Vor allem, wenn sie von jemandem gepostet werden, den sie kennen. Die Relevanz zeigt sich zum Beispiel im neuen Feature „Top Voice Badge“. Hierbei handelt es sich um ein „Abzeichen“ für Accounts, die mit ihrem Content wertvolle Expertise vermitteln. Es wird im Profil der jeweiligen Person angezeigt.
Dieser Trend lässt sich allerdings ganz und gar nicht auf andere Plattformen beziehen. Dort wird das Zeigen von Persönlichkeit und der Realität immer beliebter: Viele Accounts setzen auf ein natürliches Auftreten und „unperfekte“ authentische Beiträge.
Text
Text ist wieder in
Text-Posts & textbasierte Apps
Während bislang Bilder die Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien auf sich gezogen haben, stechen nun eher wieder die reine Text-Posts in dem Meer an Bildern heraus.
An der Spitze der textbasierten Apps bleibt weiterhin X, aber auch Konkurrenten wie Mastodon und Bluesky verzeichnen immer mehr User. Auch Threads von Meta explodierte nach der Einführung Mitte Dezember förmlich. In Rekordzeit gab es mehr als 44 Millionen tägliche Nutzer. Der Hype ebbt allerdings inzwischen ab und viele kritische Stimmen halten die Plattform für keine gute X-Alternative.
Auch wenn diese Kanäle eh eher für Kurztexte sind, macht die Popularität deutlich: User mögen wieder mehr Text – und das nicht nur auf textbasierten Plattformen.
Shares
„Echte“ Kennzahl
Shares gewinnen an Wichtigkeit
Die Anzahl der Shares von Inhalten auf Social Media wird zunehmend relevanter. Grund dafür ist unter anderem, dass diese viel schwieriger zu fälschen ist als andere KPIS. Follower und Likes können zum Beispiel gekauft werden, Kommentare gefaked. Daher ist die Zahl der Shares zur Messung der Social Media Performance oft aussagekräftiger. Auf den meisten Plattformen soll sie künftig auch angezeigt werden – klarer Hinweis für ihre Wichtigkeit. Andere Kennzahlen sind trotz dessen natürlich wichtig und sollten weiterhin beobachtet werden.
Direct Messages
Tschüss Feed
Hallo DMs
Das größte Engagement findet nicht mehr über den Feed statt, sondern verlagert sich in die Direktnachrichten (und Stories). Instagram launcht deshalb immer mehr DM-zentrierte Features, darunter zum Beispiel:
- Notizen, sprich reine Text-Status-Updates, die in den Direct Messages beantwortet werden können
- Broadcast, ein Telegram-ähnliches One-to-Many-Nachrichtensystem
- Verbesserte Sicherheitsvorkehrungen gegen unerwünschte Nachrichten
Übrigens gibt es per Direktnachricht auch immer mehr Service- / Support-Anfragen. Das ist nur einer von vielen Gründen, warum es zunehmend wichtiger wird, schnelles und zielorientiertes Community Management zu betreiben.
Fazit
Kurz und knackig
Learnings
Wir halten fest:
- TiKTok bleibt die beliebteste Plattform, Videos das beliebteste Format.
- TikTok wird zur Suchmaschine und beeinflusst neben dem Suchverhalten auch das Kaufverhalten der Menschen.
- Snackable Content ist im Trend, insbesondere in Form von Shortform-Videos und Shortform-Audio-Content wie Kurz-Podcasts.
- KI-generierte Inhalte in den Sozialen Medien nehmen weiterhin zu und können Erfolge im Marketing erzielen.
- Der LinkedIn Algorithmus pusht persönliche Posts weniger, wissensbasierte Inhalte mehr.
- Text wird wieder beliebter – ob in rein textbasierten Apps oder auf den gängigen Social Media Plattformen.
- Die Anzahl der Shares wird eine wichtigere Kennzahl, da sie schwerer gefälscht werden kann.
- Das Engagement verlagert sich vom Feed in die Direct Messages und Stories.
Auch wenn es super spannend ist, sich mit den Trends des Jahres auseinanderzusetzen, ist und bleibt das A und O: Nutze die Plattformen und erstelle die Inhalte, die zu dir und deinem Unternehmen passen. Nur wenn du dich wohlfühlst, bist du authentisch.
von Anna Laag am 12. Januar 2024